Nach fataler Fehlentscheidung - SSC Freisen verliert Tiebreak-Krimi gegen Dingolfing
Auch mit mehreren Tagen Abstand fällt es immer noch schwer, die Geschehnisse des vergangenen Sonntags zu verarbeiten und in angemessene Worte zu fassen.
Der SSC Freisen hatte sich mit den Dingos ein hochklassiges und spannendes Match in epischer Länge geliefert, welches nach einer klaren 2:0 Führung schon entschieden schien. Doch wie vor wenigen Wochen gegen Grimma schaltete das Team um Kapitänin Doreen Werth einen Gang zurück und musste die Sätze 3 und 4 an die Mädels aus Niederbayern abgeben. Im Tiebreak schaffte die Heimmannschaft dann aber mit großem Herzen und spielerischer Klasse bravourös den Turnaround und hatte beim Stand von 14:12 zwei Matchbälle. Was dann jedoch passierte, verwandelte die Bruchwaldhalle von einem Tollhaus in eine Friedhofshalle. Dingolfings Teresa Piller schlug den Ball über die Position 4 zunächst an die Antenne, von dort flog der Ball weit ins Seitenaus. Gedankenschnell versuchte sie noch, die Situation durch das Anzeigen einer Blockberührung zu retten, musste sich jedoch nicht weiter bemühen, da das Schiedsgericht den Ball im Feld sah. Dingolfing nutzte die durch die Nichtwahrnehmung zweier spielentscheidender Fehlentscheidungen in einer Spielsituation entstandene Konfusion und gewann den Satz mit 16:14 und somit das gesamte Match.
Fairplay, Respekt, Wertschätzung - dies sind wohl nur Floskeln, die sich momentan eher diametral vom SSC Freisen wegbewegen.
Einen Tag zuvor hatte sich der SSC an gleicher Stelle ein ebenfalls hochklassiges Match mit Tabellenführer Nawaro Straubing geliefert. Es war zu keiner Phase des Spiels zu erkennen, wer an der Tabellenspitze und wer am Tabellenende zu finden ist, die Satzergebnisse von 22:25, 24:26 und 21:25 sprechen hierbei eine deutliche Sprache.
Insbesondere im dritten Satz zeigte die Mannschaft von Headcoach Brigitte Schumacher große Moral und wandelte einen 6:13 Rückstand noch in eine 18:17 Führung, musste dann jedoch kurz abreißen lassen, was Straubing zur entscheidenden Führung nutzte.
An dieser Stelle auch ausdrücklich zu loben ist die souveräne und unaufgeregte Spielleitung des Schiedsgerichtes.